Oh je, nun gibt es auf beiden Seiten ein immer größer werdendes Loch. Schaut es euch an. Lange habe ich gehofft, das Viech geht wieder weg.
Dieser Gefallen wurde mir nicht getan.
Aber heutzutage kann man alles Googeln. Frage: Wie kann man eine Ratte vertreiben.
Antwort: Sie mögen keine
extremen Gerüche, wie Lavendel, Kamille, Minze und
Pfefferminze.
Ich freute mich, da es sehr einfach klang. Habe also gleich die dort beschriebenen Öle geholt und sofort am nächsten Tag meine Hütte und den Balkon eingesprüht. Tja, aber dieses Tier hat wahrscheinlich keinen Geruchssinn oder sie hat den Artikel nicht gelesen.
Nachdem ich feststellte, das dieses Tier nun schon einfach mal in unseren Wohnungen war, um nach etwas schmackhafteren zu suchen, als dem Inhalt der Gelben Säcke, bekamen wir nun so langsam doch Angst.
Bei meiner Nachbarin hatte sie den Tortenboden entdeckt und ihn in aller Seelenruhe angeknabbert. Ihre Beute trug sie dann zu mir rüber, um sie in ihrem Bau unter meiner Hütte zu deponieren.
Na gut: ich hatte gehofft, ich käme da herum.
Oh nein, jetzt heißt es, die Hütte muss aus~ und aufgeräumt werden.
Welch eine Aktion.
Einen Tag war ich damit beschäftigt,
den Bau unter meiner Hütte zu entfernen. Es soll ja keiner sagen, meine Ratte wäre unordentlich.
Im Gegensatz zu Mäusen, die überall ihre Hinterlassenschaften lassen und daher schnell identifiziert werden können, hat dieses Tier nirgendwo auf meinem Balkon Kot hinterlassen. Und ihr Bau war wie eine kleine Wohnung aufgeteilt in ein Lager, eine Schlafkammer und eine separate Toilette. So etwas habe ich nicht vermutet. Doch sei´s drum, das alles musste weg!
2 große Müllsäcke bekam ich voll. Gut das wir Corona haben, dadurch habe ich genügend Masken im Haus gehabt.
Denn eins ist ganz wichtig! Immer beim Umgang mit Ratten oder Mäusekot benutzen, da man sich schnell mit den unterschiedlichsten Viren anstecken kann.
Da wir nach
dieser Aktion für eine längere Zeit nix mehr von "unserem Gast" gesehen hatte, begannen wir uns schon zu freuen.
Aber da war sie wieder!! Sie dachte sich wohl auch: "Haha, wenn ich von unten nicht mehr in die Hütte komme, na dann eben von oben. Und so fraß sie ein Loch oben in die Tür der Hütte. Die Tür hängt etwas und schließt nur unten ab und oben gib es diesen Spalt.
Drinnen lagerten eine 2,5 kg Tüte Sonnenblumenkerne - Nachschub für meine kleinen gefiederten Besucher - und ein Weis~ und ein Rotkohl, für mein Weihnachtsessen. Gut, die Sonnenblumenkerne hatten dem Tier gemundet, der Kohl nicht so.
Jetzt musste eine größere Falle her, denn meine Nachbarin hatte das Tier gesehen. Ein Riesentier! Meine Rattenfalle sei definitiv dafür zu klein. Das Ding ist bestimmt 50 oder sogar 80 cm groß. Laut ihren Angaben handelt es sich um einen Mader, oder vielleicht sogar Waschbär, auch ein Marderhund käme in Frage. Jedenfalls Kategorie: Supermonster!
Hm, ich gab zu Bedenken, das es sich dann möglicherweise um eine Wanderratte oder Bisamratte handeln könnte. Ich kaufte also am nächsten Tag eine Falle für Waschbären.
Wieder bestückte ich die neue Falle mit den schönsten Leckereien für "Supermonster". Dann wartete ich.
Oh je, es geschar das, was mir auch mit der ersten Falle passierte. Die Körner waren teilweise weg, auch die Schokolade, Falle war zu und das Tier nicht drin.
Mist! Was ist das nur für ein Viech?
Der erste Schnee und darin verräterische Spuren. Ich machte Photos und wir zwei Frauen - Färtendeuterinnen vor dem Herrn - suchten stundenlang bei Google. Nach dem Ausschlussprinzip kamen wir nach Eichhörnchen, Waschbär, Mader-Hund auf Ratte.
Ja, welche denn? Wanderratte - klettert nicht so hoch. Bisamratte oder Nutria - nein, die kann auch nicht klettern.
Das Geheimnis um unser Monster sollte bald gelüftet werden.
Im Winter beginnt es ja schon früh dunkel zu werden. Ich war zufällig gerade in der Küche und blickte so vor mich hin auf meinen Balkon.
Da ... etwas hatte sich doch da bewegt!
Ich blickte in zwei süße Knopfaugen. Da war sie, die Ratte! Kein Monster. Nicht riesengroß, sondern ca. 25cm Körper und 25cm Schwarz.
Die passt 3 x in die Falle!
Am nächsten morgen hatte sie es schon wieder getan, Falle zu und keine Ratte drin.
Mal sehen, wann endlich wir sie fangen.