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Warum ich es liebe Märchen und Geschichten zu erzählen

Eine Figur der Bremer Stadtmusikanten steht vor einem blauen Stiefmütterchen, der Esel hat den li Vorderhuf angehoben, denn er liest ein Buch. Auf seinem Rücken sitzen sich der Hund und die Katze gegenüber, jeder ließt in einem Buch, auf den Eselsohren sitzt der Hahn, er schaut von da oben in das Buch des Hundes.

In diesem Blogartikel möchte ich die Frage beantworten, die mir oft gestellt wird.

Warum ich Märchen liebe.

Lasst Euch davon berichten, denn alles begann mit einem leeren Blatt Papier.

Nun habe ich gesessen und nachgedacht. Wie schreibe ich es nur? Welch Wortwahl ist die beste. Tiefgreifende Gründe mögen hier zu Grunde liegen oder?

Aber es ist so einfach wie banal:

in eine Traumwelt versunken

Meine Leidenschaft für Märchen und Geschichten ist schon seit frühester Jugend da. Warum? Es lässt sich so schön träumen.


Ich schließe meine Augen und da bin ich schwups in dieser anderen Welt. Ich kann die Raben in den knorrigen Eichen im verwunschenen Wald krächzen hören. Ich seh die Nebel, die über dem nächtlichen Mooraufsteigen, durch das sich der Wanderer quält. JA, oder ich sitze auf dem Rücken einer Gans, um mit Nils Holgersson um die Welt zu fliegen. Der Märchen gibt es viele, somit auch der Träume. Sehnsüchte werden geweckt. 


Nur in der Schulzeit war es etwas hinderlich. "Träumst du schon wieder?! Wo bist du mit deinen Gedanken?".  Dieser Satz drang  des Öfteren an mein Ohr. 

Aber ich habe weiter Märchen gelesen und geträumt.



Viele kleine Mädchen möchten einfach Prinzessin werden. Und dann soll er kommen, der Prinz auf einem weißen Ross. Er besteht Abenteuer und löst diverse mehr oder weniger schwierige Rätsel, nur um sie zu retten. Aber nicht in jedem Märchen kommt ein Prinz vor, doch die kleinen Mädchen - so wie ich damals auch - sind ja flexibel, es tut auch der "Held". Der, der die Prüfungen besteht, Abenteuer erlebt und am Ende der Reise des Märchens - meist die Prinzessin bekommt und oft noch das halbe Königreich dazu.


Wie gerne wäre auch ich gerettet worden. 

Es war einmal...

Durch diese 3 Worte wird man wie durch Zauberhand in ein anderes Land, in eine andere Zeit versetzt. Oft fühlt es sich wie in der Kindheit an.

Damals gab es so viele wunderliche Dinge. Alles schien größer und eine scharfe Trennung zwischen Realität und Fantasie gab es nicht.

Vor langer langer Zeit tat sich das Tor zur Anderswelt auf, mit den seltsamen verwunschenen Geschöpfen. Es sind Feen und Elfen, Kobolde und Zwerge, Riesen und Gnome darin zu Hause. Auch gab es allerlei seltsames und wundersames Getier. Da sind große Geschöpfe, wie Drachen, die neben Feuerspeien magische Kräfte haben können oder sich unsichtbar machen, oder die ganz kleinen, wie die Maus, die dem Löwen das Leben rettet.
Aber eins haben sie alle gemeinsam, sie können sprechen.


Und wenn sie nicht gestorben sind, dann ... ganz unwillkürlich vollendet unser Hirn diesen Satz. 
... leben sie noch heute, glücklich und zufrieden. Das ist eins der Geheimnisse, warum Märchen auch heute noch so beliebt sind - die heile Welt. Die Träume, die gezeigt werden, lassen die tief in jedem verwurzelten Wünsche nach Glück und Harmonie, nach Gerechtigkeit und Anerkennung aufkommen. Dies Gefühl schwingt noch eine Weile mit, aber dann holt sie dich doch wieder ein - die harte Realität.

In den Geschichten erfährt man immer etwas über das Land und die Gesellschaft, in der das Märchen spielt.  Je nachdem aus welchem Land es stammt sind auch die magischen Geschöpfe etwas anders. Die einzelnen Charaktere weisen auch die landestypischen Eigenschaften auf. Ich finde es spannend, denn Märchen zeigen auch immer den Wandel der Zeit in der sie entstanden sind. Das macht Märchen einfach so zeitlos, individuell übertragbar.

Wir schreiben heuer das Jahr 2021. Die Menschen fliegen zum Mars, es gibt Computer und wir sind eine moderne aufgeklärte Gesellschaft.

So sollte es uns doch besser gehen, als den Menschen damals z.B. im 15 Jahrhundert. Oder noch früher, als neben Armut auch Hunger , Krieg und Pestilenz den Alltag der einfachen Bevölkerung beherrschte.

Doch jetzt , im 21. Jahrhundert, haben wir auch diese außergewöhnlichen Zeiten. Krieg Hunger, Krankheit und Not überall auf der Welt. Da brauchen wir etwas seelenschmeicheln. Unser tiefstes Inneres sehnt sich nach ein wenig heiler Welt gepaart mit Mystik und Wundern.
Man hört und ließt sie wieder -
Märchen.

Scherenschnitt Bremer Stadtmusikanten

Ich lebe in Bremen. Nun, da ist es ja schon normal, das man wenigstens ein Märchen kennt, das der        

Bremer Stadtmusikanten.


Seit wann gibt es die Märchen

Märchen gibt es schon sehr lange. Und sie sind so vielfältig wie Sandkörner am Stand von St. Peter Ording. Die Autoren sind in jedem Land der Erde zahlreich vorhanden.


Als Kind kam ich zuerst natürlich auch nur mit den altbekannten Märchen in Berührung. Welche da sind: die der Brüder Grimm, Willem Hauff , Ludwig Bechstein und Hans_Christian_Andersen. Märchen beschränken sich nicht nur auf die genannten. 

Wer kennt sie nicht, die Erzählungen aus 1001 Nacht oder noch weiter zurück, die Geschichten, die sich die Griechen erzählten, von Odysseus oder den Zyklopen.  Und davon abgesehen, es gibt viele namenlose Erzähler. 


Märchen wurde über Jahrhunderte nur mündlich weitergegeben. So variierten die einzelnen Geschichten schon mal, denn jeder Erzähler gab seine Würze mit hinein. Eine erste gedruckte Sammlung wurde in Italien im Jahr 1550 veröffentlicht. Doch war dieses Buch noch für Erwachsene gedacht. 


Erst sehr viel später folgten gesammelte Erzählungen für Kinder  in den Jahren 1697 und 1704 in Paris.


Die Brüder Jakob und Wilhelm Grimm ließen sich die Märchen erzählen. Und sie hatten die Idee, die erzählten Geschichten in einem Buch als Kinder und Hausmärchen zusammenzufassen. Bleibt noch zu erwähnen, das sie die eine oder andere Geschichte "entschärft", sprich abgewandelt oder gar ergänzt haben. Tatsächlich haben sie auch Passagen umgeschrieben. Dafür haben sie eine blumige, ausschmückende Sprache benutzt. 

Mädchen liegt auf dem Sofa und liest in einem Buch, die Katze döst auf dem Fernsehgerät,


Märchen wollen erzählt werden

Mich hat immer die Tatsache fasziniert,  das Märchen und Geschichten früher erzählt wurden. Bücher und Schreiben war damals nur wenigen privilegierten vorbehalten. Auch lesen konnten nur ganz wenige Menschen.


Sicher im 21 Jahrhundert gibt es sie in vielen verschiedenen Medien, doch auch Du, geschätzter Leser meines Blogartikels, wirst Dir eingestehen müssen, das In der Erzählung die Lebendigkeit auf den Zuhörer überspringen kann.

Selbstverständlich ist es möglich lebendig zu lesen, doch es ist eben gelesen.


Doch ich möchte die alte Erzählkunst aufrechterhalten.

Scherenschnitt Hexe auf Besen

Irgendwann empfand ich die Hexen als viel interessanter. Und es war in meinen Augen immer noch besser eine gute Hexe zu sein als erfolglos davon zu träumen eine Prinzessin zu werden. Auch habe ich begriffen, das es nicht der Weisheit letzter Schluss ist, immer nur zu warten. Aber es gibt so viele interessante Frauenmärchen, in denen die weibliche Rolle nicht aufs Nichtstun reduziert wird.

Eine Hexe kann aktiv sein. Ins Geschehen eingreifen, gegen Ungerechtigkeiten ankämpfen. Im besten Fall kann sie sich sogar einen Mann backen.

Und Hexen gab und gibt es noch immer. Das macht Geschichten darüber für mich noch anziehender.

In dem Meer von Hexen, gibt es für mich persönlich 2 Hexen, die ich einfach traumhaft finde.

Zum einen ist da der legendäre Film von Walt Disney: Die Hexe und der Zauberer. Die Hexe heißt Mim, ist klein und recht rundlich um die Hüften und ist die Widersacherin von dem großen Merlin.

Aber absolut nachhaltig war das Buch "Die kleine Hexe" von Otfried Preussler: Die kleine Hexe erschien 1957. Hier lies er diese kleine Junghexe, die ja erst 127 Jahre alt ist, mit ihrem sprechenden Raben Abraxas in einem kleinen windschiefen Hexenhaus mit Backofen am Rande des Waldes wohnen.

Die kleine Hexe,

Mit ihren 127 Jahren ist die kleine Hexe eindeutig zu jung, um in der Walpurgisnacht auf dem Blocksberg zu tanzen. Doch das ist ihr egal, sie springt auf ihren Besen und fliegt einfach zum Fest, obwohl Abraxas sie noch warnt. 

Einen Blick ins Buch könnt ihr hier finden.

(aus Datenschutzgründen ist hier nicht das Original Buchcuver zu sehen)


Mich hat es sehr berührt, denn sie geht unbeirrt ihren Weg, auch wenn alle über sie sagen, sie ist dafür zu jung. Sie müsste sich mehr anstrengen, damit sie eine gute Hexe wird. 

Und auch als sie endlich besser hexen kann, ist es noch immer nicht genug.

Doch obwohl ihr überl mitgesielt wird, bleibt sie stetz freundlich und kein böses Wort kommt über ihre Lippen. Statt dessen hat sie einen Plan, den sie  unbeirrt in die Tat umsätzt.

Und so triumpfiert am Ende die kleine Hexe über alle älteren und ach so schlauen großen Hexen.


Die Hexe in Hänsel und Gretel ist mit diesem liebenswerten Exemplar nicht zu vergleichen.

Bei Grimm kommen die Hexen nicht so gut weg. Sie sind Meist böse und hinterlistig. Aber sie fliegen nicht auf dem Besen, wie es die Brockenhexen für gewöhnlich tuen. Doch sie mischen Zaubertränke und vergiften damit z.B. Schneewitchens Apfel.


Das mag daran liegen, das es echte Hexen gab und es oftmals Kräuterkundige Frauen waren.

Nur war das dem einfachen Menschen unheimlich. Und da kam die Kirche auf die Idee mit der Hexenverbrennung. Diese grausame Zeit und die Behandlung der Frauen ist mit in die alten Märchen eingeflossen. In der Inquisition war man ganz schnell eine Hexe,. Es reichten schon rote Haare.


- Uh, das ist meine Lieblingshaarfabe! - 


Da Märchen ja ursprünglich für die Unterhaltung der Erwachsenen bestimmt waren, ist so manche Brutalität zu verstehen. 

Doch die Brüder Grimm entschärften ihre Werke und schrieben sie um so das sie als Kinder und Hausmärchen erschienen. 

Märchen gehen an die Gefühle. Ein Geschichtenschreiber, der das sehr gut konnte, melancholische  Kunstmärchen zu erschaffen war Hans Christian Anderson. Eines davon ist "Das Mädchen mit den Zündhölzern". Es geht mir immer so unter die Haut, das ich es nur schwer lesen kann, ohne beim letzten Abschnitt in Tränen auszubrechen.

Das Märchen lebt!

Ich wurde oft belächelt, das ist doch nur was für Kinder. Da brauche ein Erwachsener Mensch sich nicht mit abgeben.
Echt jetzt!

Ich habe bei meinen Recherchen sogar eine Dissertation von der renommierten Portland State University aus dem Jahr 1988 gefunden. Sehr interessant:

>>Die Rolle der Hexe in den Märchen der Brüder Grimm und Ludwig Bechsteins, von Karin Ulrike Herrmann << .

ich als kleine Hexe

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